Berichte/Archiv 2002

 

Musikalisch gestalteter Gottesdienst am Buß- und Bettag

Erlösung durch das Blut Christi


Unter dem Thema "Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid" feierten am Buß- und Bettag drei Bezirke der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Paderborn einen Gottesdienst in der Abdinghofkirche. Mitglieder der Bezirke Martin-Luther und Markus fanden sich abends am Abdinghof zum Abendmahlsgottesdienst ein, der von den Pfarrern Gunnar Grahl und Eckhard Düker gehalten wurde. Der Gottesdienst fand auch im Rahmen der Veranstaltungsreihe des evangelischen Kirchenkreises zum Thema "Blut (un)gleich Leben" statt. Die Sopranistin Ulrike Wiedemann sang Rezitative und Arien aus der Bachkantate "Mein Herze schwimmt im Blute". Sie wurde an der Orgel von Kantor Martin Hoffmann begleitet.
Pfarrer Düker nahm in seiner Predigt den Ausgangspunkt bei dem alttestamentlichen Propheten Jesaja, der sein Volk beschuldigte: "Eure Hände sind voll Blut". Jesaja prangerte die Opferpraxis seiner Zeit an und mahnte, darüber nicht die Situation der Witwen und Waisen zu vergessen. Sein Ruf zur Buße mündete in die konkrete Forderung nach dem Einsatz für Recht und Gerechtigkeit. Pfarrer Düker führte aus, dass das Blut im Alten Testament auch als Symbol für das Leben verstanden wurde. Die sühnende, reinigende und heilende Kraft des Blutes werde im Neuen Testament auf den Tod Jesu bezogen. Der Friedensbund Gottes mit den Menschen werde durch das Blut Christi besiegelt und damit eine neue Gemeinschaft begründet, die sich im Abendmahl des neuen Lebens vergewissere. Pfarrer Düker schlug einen Bogen zu Johann Sebastian Bach, in dessen Kantatenwerk das Blut Christi eine besondere Stellung erhält. Dies verbinde Bach mit seinem Zeitgenossen, den Grafen Zinzendorf, der in seiner Herrnhuter Gemeinschaft eine besondere Verehrung des Blutes Christi pflegte. Die Deutung des Liedes "Christi Blut und Gerechtigkeit" von Zinzendorf bildete den Abschluß der Predigt.
Der Gottesdienst endete mit der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahls, dessen Bedeutung durch die Besinnung auf das Blut Christi eindrucksvoll herausgestellt wurde.
Goldene Konfirmation am Abdinghof


konfirmation.jpg (11822 Byte)

Am Sonntag den 3. November 2002 fanden sich 25 Frauen und Männer in der Abdinghofkirche zum Jubiläumsgottesdienst ein, um gemeinsam mit Pfarrer Dr. Eckhard Düker das Fest der Goldenen, Diamantenen, Eisernen und Gnadenkonfirmation zu begehen.
Vor 50 Jahren hatten Pfarrer Hans-Dietrich Mittorp und Pfarrer Arnold Rahe am 30. März und am 6. April 1952 insgesamt 93 Jungen und Mädchen in der ein Jahr zuvor wieder eingeweihten Abdinghofkirche eingesegnet. Im März 1942 und 1937 hatte Pfarrer Rahe die heutigen Diamantenen und Eisernen Konfirmanden und 1932 Pfarrer Werner Volkening die heutigen Gnadenkonfirmanden feierlich in die Kirche geführt.

Die Jubilarkonfirmanden waren nicht nur aus Paderborn und Umgebung zum Wiedersehen nach langer Zeit gekommen, sondern reisten auch aus Süddeutschland, Mallorca und England an. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden Erinnerungen ausgetauscht. Der Konfirmandenunterricht fand damals um sieben Uhr vor der Schule statt. Einige Konfirmanden berichteten, wie sie mit dem Milchwagen aus Dahl nach Paderborn kamen, um Bibel- und Gesangbuchverse zu lernen. Pfarrer Düker konnte den Gästen Grüße aus Baden-Baden übermitteln, wo der heute 93jährige Pfarrer Mittorp gemeinsam mit seiner Ehefrau lebt. In seinem Buch "Violette Erinnerungsfäden" erzählt Mittorp von seiner siebzehnjährigen Tätigkeit am Abdinghof, zu der auch der Wiederaufbau und die Wiedereinweihung der Abdinghofkirche im März 1951 gehörte. Die Erinnerung an Pfarrer Rahe war bei den Konfirmanden ebenfalls noch lebendig. Die Jungen mussten damals in seinen Gottesdiensten den Blasebalg der Orgel treten. Die Festversammlung endete mit einem Diavortrag von Pfarrer Düker über die Zerstörung und den Wiederaufbau der Abdinghofkirche. Anschließend tauschte man Adressen aus und verabschiedete sich mit dem Wunsch, beim nächsten Jubiläum wieder zusammenzukommen.


Kinderbibelwoche am Abdinghof

"David - ein starker Typ"

Kinderbibelwoche am Abdinghof endete mit einem Taufgottesdienst

Dennis Habenicht fand die Kinderbibelwoche "echt cool". Für ihn war der Abschluß der Kinderbibelwoche am Sonntag in den Herbstferien ein ganz besonderes Ereignis. Denn er wurde im Gottesdienst in der Abdinghofkirche getauft. Dennis ist von Geburt an blind, den Kontakt zu Pfarrer Eckhard Düker stellte seine Mutter her. "Dennis hat unsere Kinderbibelwoche sehr bereichert" erzählt Pfarrer Düker. "Die Kinder haben ihn gleich in die Gruppe integriert. Sie haben gemerkt, welche Stärken Dennis durch seinen guten Hör- und Tastsinn entwickelt hat." Unter dem Motto "David - ein starker Typ" trafen sich an jedem Morgen über 70 Kinder aus den gemeindlichen Einrichtungen Martinus-Schulkinderhaus und Kinderhort zum gemeinsamen Beginn im Paul-Gerhardt-Haus. Die Geschichten des Königs David wurden von Sina, einer fiktiven Schwester Davids, erzählt. bibelwoche.jpg (11872 Byte)
Anschließend teilten sich die Kinder in Gruppen auf und besuchten an jedem Tag eine andere Station. Angeleitet von Erzieherinnen und Gemeindemitarbeitern erkundeten sie die Kirche und die Orgel, töpferten Ritterburgen, spielten Theater, bastelten dazu passende Requisiten und Kulissen und suchten sportliche Betätigung. Mittags kamen die Kinder zum gemeinsamen Singen wieder zusammen. Dennis gefiel besonders die Meditations- und Entspannungsübung in der Abtskapelle. Bei Kerzenlicht und Wohlgerüchen schlossen alle Kinder die Augen und genossen die leise Musik. "Die Kinder haben in dieser Woche erfahren, dass Stärke nicht nur etwas mit körperlicher Kraft zu tun hat, sondern alle Sinne umfasst. Aufeinander zu hören, Gemeinschaft zu erfahren und füreinander da zu sein, das sind wirkliche Stärken" fasst Pfarrer Düker die guten Erfahrungen der Woche zusammen. "Die Kinder haben begeistert mitgemacht, der gemeinsam gestaltete Gottesdienst zum Abschluß mit Dennis' Taufe war der Höhepunkt."(Oktober 2002)